post-title Mein Leben mit Multipler Sklerose von Jürgen Grün

Mein Leben mit Multipler Sklerose von Jürgen Grün

Mein Leben mit Multipler Sklerose von Jürgen Grün

Jürgen Grün unterwegs mit einem Lächeln und einem Eis in der Hand.

1990 musste ich ins Krankenhaus, weil ich plötzlich rechtsseitig gelähmt war. Ich wurde aus meinem bisherigen Lebensrhythmus herausgelöst und wurde vor neue Herausforderungen gestellt. Zum damaligen Zeitpunkt war die Diagnose MS noch weit entfernt. Zuerst hieß es, es könnte eine übergangene Grippe oder Auslöser könnte eine Stresssituationen sein (hatte mein Studium der Betriebswirtschaft beendet). Die Diagnose MS habe ich drei Jahre später erhalten. Diese Situation war kein Schock für mich, mir wurde deutlich, dass keine Bäume in den Himmel wachsen und ich mein Leben verändern musste. Und es hat sich verändert.

Eine Kreuzfahrt durch Krankenhäuser und Arztpraxen
Nun begann für mich eine Rundreise durch die Welt der Medizin. Ich wurde versorgt mit Medikamenten wie Cortison (Infusion und Tabletten), Immurek, Baclofen (Entspannung Beine), Pramipexiol (gegen innere Unruhe), Vitamin B, Magentabletten, Blasentabletten, Medikamenten für leichten Stuhlgang, krampflösende Medikamenten und so einiges mehr. Da ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich sogar ein Chemotherapie (Krankenhaus in Offenbach) versucht und war sogar mehrmals in Bochum um eine intrathekale Behandlung (Cortison wir in die Wirbelsäule gespritzt) durchführen zu lassen. Mit Röntgengeräten bin ich auf „Du und Du“. Angefangen von Röntgenuntersuchungen bis zur Kernspintomographie (Untersuchung mit elektromagnetischen Wellen). Ich habe so viele Tests und Untersuchungen gemacht, dass ich genau weiß, worauf die Ärzte hinaus wollten. Mein Kopf wurde sooft untersucht, das ich sicher bin, ganz hohl ist mein Schädelinhalt nicht.

Der Rollstuhl – eine mobile Lösung
Seit 2006 sitze ich im Rollstuhl, weil mein Gangbild nicht mehr das eleganteste ist. Mein Problem ist die Beweglichkeit meiner Beine. Ich gebe zu, die Freundschaft mit dem Rollstuhl war eine schwierige Geburt. Als ehemaliger Sportler (Fußball, Joggen und JuJutsu) war meine Eitelkeit sehr ausgeprägt. Erst der Hinweis meiner Frau hat mich überzeugt, das der Rollstuhl eine Mobilität bietet, die mir viel Unabhängigkeit ermöglicht.

Herausforderung Sonne und Wärme
Womit ich zu kämpfen habe ist Wärme. Bei 27 Grad ist meine Schallgrenze. Jedes Grad darüber geht an meine Substanz und ist ein Herausforderung. Ich bin schlapp und zu minimalen körperlichen Tätigkeiten „verurteilt“ (Fatigue). Dann benötige ich einen kühlen Raum oder meine Kühlweste.

Es lebe der Sport
Mein Leben war und ist nach sportlichen Aktivitäten ausgerichtet. Zuhause treibe nach meinen Möglichkeiten Sport. Ich benutze Hanteln, Rollator um dem Muskelschwund entgegenzuwirken und beweglich zu bleiben. Ich habe ein Handbike, mit dem ich mich außerhalb meines Hauses sportlich betätige.

Wenn einer eine Reise tut
Durch die Welt zu reisen, ist das Hobby meiner Frau und mir. Kreta, Ägypten, eine Kreuzfahrt nach Brasilien, Kuba, Mallorca, Usedom, Fehrmann, Bodensee, Hamburg sind einige unserer Touren. Natürlich ist eine entsprechende logistische Planung (Stichwort Medikamente, Rollstuhl) notwendig. Die Erlebnisse mit unterschiedlichen Menschen, Orten oder das Abenteuer Flughafen ist das Salz in der Suppe.

Auto und Bus
2017 habe ich mein Auto mit Handgas und Handbremse umbauen lassen. Mit meinem Rollstuhl (den ich in den Kofferraum verfrachte) bin ich nahezu vollständig mobil. Obwohl, mit dem Bus zu fahren, ist eine tolle Erfahrung. Ich habe viele nette und hilfsbereite Menschen während meiner Bustouren kennengelernt.

Wie geht es weiter
Mein Lebensmotto lautet: „Auch mit einer Krankheit ist das Leben lebenswert und macht Spaß. Es gibt viele Herausforderungen, die zu bewältigen sind“.

Kommende Veranstaltungen - barrierefrei und inklusiv

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