post-title Ein sonniger Nachmittag im Wald – ganz ohne Barrieren

Ein sonniger Nachmittag im Wald – ganz ohne Barrieren

Ein sonniger Nachmittag im Wald – ganz ohne Barrieren

Ein sonniger Nachmittag im Wald – ganz ohne Barrieren

Ein sonniger Herbsttag im Wald und dazu viele “astreine” Erklärungen zum Beispiel über eine Brotbaum-Art, Kalamitäten und woher der Begriff der Nachhaltigkeit stammt. Dazu ist die Tour barrierefrei 😉 . Revierförster Volker Ahrend (Revier Neuwirtshaus / Forstamt Hanau-Wolfgang) hat die vielfältige Gruppe 2 Stunden durch sein Revier geführt.

Treffpunkt war das Forstamt Wolfgang. Es liegt mitten im Wald und gleicht einer winzigen Siedlung, denn neben dem Forstamt, dem Waldladen und der Samendarre befinden sich dort weitere 6 Fachwerkhäuser.

Wir haben dazu eingeladen, dass jede und jeder gerne Fragen mitbringen kann und so wurden an Ort und Stelle gleich einige Fragen zur Samendarre beantwortet.

Alle waren beeindruckt, dass die Eicheln von Hand von offiziell anerkannten Standorten gesammelt werden. Die Säcke, mit denen sie angekommen sind sogar versiegelt (verplombt).

Nicht in jedem Jahr gibt es eine gute Mast. Das bedeutet in der Forstsprache, dass zum Beispiel die Buchen, Eichen und Kastanien viele “Früchte” – Bucheckern, Eicheln oder Kastanien – tragen. In den Jahren, in denen eine geringe Mast vorhanden ist, findet ein “Wettkampf” zwischen den Sammlern und den Tieren des Waldes, im Wesentlichen den Wildschweinen, statt.

Auch wenn das Grundprinzip des Waldbaus heute die natürliche Verjüngung des Waldes ist, verjüngen sich manche Baumarten – wie die Eiche – nur schwer selbst. Sie benötigen die Unterstützung und werden gepflanzt. Hier schon mal ein kleiner Eindruck:

Nachhaltigkeit

Und dann ging es los mit unserer Tour. Wir haben erfahren, dass die großen Eichen an denen wir vorbei kamen, schon vom Vor-Vor-Gänger von Volker Ahrend gepflanzt worden sind und das sie nun “reif” sind. Sie könnten also gefällt werden.

Im Wald besteht aber der Grundsatz, dass nicht mehr Holz geerntet wird als nachwächst.

Dieser Grundsatz / Begriff wurde im Jahr 1713 von Hans Carl von Carlowitz festgehalten. Er forderte eine nachhaltende Waldbewirtschaftung, in der man zum schonenden Umgang mit der Natur verpflichtet ist und an die Verantwortung für künftige Generationen.

Daher kommt unser heutiger Begriff der Nachhaltigkeit.

Astrein

Bei dem nächsten Stopp sahen wir hohe Kiefern, die nicht kerzengrade in die Höhe gewachsen sind, sondern sich ganz heftig in eine Richtung neigen.

Natürlich kam die Frage auf, ob diese Bäume nicht sicherheitshalber gefällt werden müssten?

Volker Ahrend versicherte uns, dass diese Kiefern sehr gesund sind. Sie neigen sich nur in die Richtung, aus der der Wind kommt. Das ist ganz normal für Kiefern. Diese Kiefern sind sogar “astrein”.

Im ersten Moment ist es merkwürdig, dieses Wort in Zusammenhang mit einem Baum zu hören. Umgangssprachlich wird das Wort genutzt, wenn wir sagen wollen, dass etwas in Ordnung und absolut unbedenklich ist.

Auch dieser Begriff kommt aus dem Forst: damit ist ein Holz gemeint, dass keine Astlöcher hat und so in der Maserung einwandfrei ist.

Kalamitäten

Nach den gesunden Kiefern hat uns der Revierförster auf absterbende Buchen aufmerksam gemacht. Den Buchen machen die heißen Sommer sehr zu schaffen. Dazu kommt der “Stress” alle 4 Jahre des großen Maikäfer-Flugs hier um Hanau.

Wir haben in Hanau sandige Böden, die das Wasser schlecht speichern.

Da die Buche ist eine wasserliebende Baumart ist, kommt sie durch all diese Widrigkeiten an die Grenze des Überlebens. Das führt dazu, dass großflächig die Buchen absterben.

Ein großflächiges Absterben von Bäumen bezeichnet man als Kalamität.

Dieser Begriff wird auch im Zusammenhang mit dem landesweiten Absterben von Fichten durch den Borkenkäfer genutzt.

Vielfalt im Wald

Wir haben viel über die unterschiedlichen Gruppen gehört, die den Wald nutzen. Von diesen Gruppen sind uns ganz viele auf unserem Weg begegnet. Wir mussten aufpassen, dass wir als Gruppe den Weg nicht blockierten, da Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Roll-Ski-Fahrer und Inline-Skater an uns vorbei wollten.

Wie bei unserer 1. barrierefreien Wald-Führung war es wieder sehr kurzweilig und wir haben einiges über den multifunktionalen (vielfältigen – „inklusiven“) Wald erfahren.

Sofort wurde vereinbart, dass wir im kommenden Jahr wieder 1 oder vielleicht auch 2 Führungen anbieten. Großes Interesse besteht, mehr über die Samendarre zu erfahren sowie einmal Rückemaschinen im Einsatz zu sehen.

Logo Hessen Forst Ein großes Dankeschön für diese barrierefreie Führung, die wir gemeinsam mit Hessen Forst durchgeführt haben.

 

 

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